Informationen zu Nähmaschinennadeln - welche ist die richtige?
Beim Nähen mit Nähmaschinen ist der Nähmaschinennadel und deren Qualität eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Der Nadel sieht man es leider oftmals nicht direkt an, ob sie gut, mittelsmässig oder schlecht ist. Durch das Nahtbild und die Nahtqualität kann man aber immer einen direkten Schluss auf die Nadelqualität ziehen. Als Regel sollte deshalb generell gelten: "Setze nur qualitativ hochwertige Nadeln ein!".
Worauf man beim Nadelkauf unbedingt achten sollte erfahren Sie nachfolgend.
Was macht eine hochwertige Nadel aus?
Eines vorweg: Eine billig-Nähmaschine aus dem Supermarkt kann auch mit der besten Nadel nicht lange sauber nähen. Schaffen Sie sich deshalb eine hochwertige Nähmaschine an, wenn Sie nicht nur einmal im Jahr etwas nähen wollen.
Ein ganz entscheidender Qualitätsfaktor ist die Gleichmässigkeit von Nadel zu Nadel damit das Nähverhalten immer gleich bleibt. Bei guten Nadeln wird darauf Wert gelegt, dass beim Nähen so wenig Reibung wie möglich entsteht. Der Ausführung der Spitze und insbesondere dem Nadelöhr kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu, denn die Spitze erzeugt Reibung beim Einstich und ein optimal geformtes Öhr sorgt dafür, dass das Garn gut durchgleitet und sich nicht daran aufreibt. Die wenigsten NäherInnen sind sich der Tatsache bewusst, dass der Nähfaden beispielsweise beim Doppelsteppstich an einer Stelle 20 bis 60 mal unter Spannung durch das Nadelöhr hin- und hergezogen wird. Bei schlechten Nadeln schiebt sich das Garn dann auf (aufräufeln) und führt im besten Fall zu einer Schwächung der Naht - im schlechten Fall zu Fadenbruch und damit zu einer Ausschuss-Naht.
In den 70er- bis 80er Jahren hatten wir mittels hochauflösenden Mikroskopen die Oberflächengüte von Nadeln diverser Nadelherstellern miteinander verglichen. Mikroskopisch kleine Fehler und Rauheiten der Nadeloberfläche führen ebenfalls zu mehr Reibung, mehr Wärme am Garn und schlussendlich zum gefürchteten Fadenbruch. Tests zeigen immer wieder: Unsere Schmetz-Nadeln sind von höchster Güte und gleichbleibender Qualität!
Das Nadelsystem - welche Nadel zur Maschine?
Industrienähmaschinen verwenden eine Vielzahl von Nadel-Systemen! Bei den Anwendungen für Haushaltnähmaschinen ist es etwas einfacher, werden dort fast auschliesslich die Systeme 130/705 H (Flachkolben) und 287 WH / 1738 (Rundkolben) verwendet. Besuchen Sie die Kategorie "Nadeln für Haushalt-Nähmaschinen" um mehr darüber zu erfahren!
Die Nadelstärke - zuerst das Garn, dann die Nadel!
Die Nadelstärke (oder auch Dicke) wird als Durchmesser im Schaftbereich in "NM" angegeben. 1 NM entspricht dabei einem Hunderstel Millimeter. Eine Nadel mit NM80 ist demzufolge also 0.8mm dick, eine Nadel mit NM120 hat einen Schaft-Durchmesser von 1.2mm usw.
Die richtige Nadeldicke ist auf Nähgarn und Nähgut/Stoff abzustimmen. In der Industrie werden meist umfangreiche Testreihen mit verschiedenen Nadeln und Garnen durchgeführt, bevor eine Produktion gestartet wird. Dabei werden Stich- und Nahtqualität ebenso betrachtet wie auch die Standzeit der verwendeten Nähnadeln.
Die Nähmaschinennadel muss auf den Nähfadenquerschnitt so abgestimmt sein, dass das Garn in seiner Bewegung im Nadelöhr nicht gebremst wird. Ist die Nadel zu dünn wird der Faden im Nadelöhr gebremst und es ist somit eine höhere Fadenspannung erforderlich was zu Nahtkräuselungen oder Aufscheuerung und Bruch führen kann. Eine zu dicke Nadel ist ebenfalls ungünstig weil der Faden nicht ausreichend in der langen Rille geführt wird, die Stichbindung erschwert wird und es treten wahrscheinlich Fehlstiche auf. Bei unterschiedlich dicken Materialien, z.B. beim Übergang von zwei auf vier Lagen bei Jeans, aber auch bei der Rundverarbeitung, erhöht sich die Gefahr der Fehlstichbildung unter anderem auch durch eine Nadelablenkung. Schmetz und andere Nadelhersteller bieten teilweise Spezialnadeln für die Veremidung solcher Probleme an (z.B. SERV 7 von Schmetz).
Fehlstiche vermeiden
Die Fehlstich-Problematik ist vielfach bei extrem elastischen Stoffen, bei unterschiedlich dicken Materiallagen sowie bei Kreuznähten gegeben. Bei extrem elastischen Stoffen wie z.B. für Bademode, BH’s, Bodies usw. neigt das Material durch die sich bewegende Nadel zum Flattern. Bei unterschiedlich dicken Materialien erhöht sich die Gefahr der Fehlstichbildung unter anderem auch durch eine Nadelablenkung. Nadelhersteller bieten hierfür Spezialnadeln wie die "SERV 7" von Schmetz. Die SERV 7 verfügt über eine Höckerbildung im Bereich der Hohlkehle und einer zusätzlichen Schaftverstärkung. Durch den Höcker wird die Fadenschlinge besser ausgebildet und somit Fehlstichbildung vermieden. Durch die Schaftverstärkung wird eine höhere Stabilität der ganzen Nadel erreicht, die das Ablenken deutlich vermindert.
Nadelspitze - für jeden Stoff die richtige Spitze
Wir unterscheiden im Grundsatz die Kugelspitzen, welche durch die Maschen bei Gewebe stechen und die Schneidespitzen für Leder und Folien, die das Nähgut mittels Schneiden durchstechen.
Die Nadel als Problemlöser: Die Nahmaschinennadel sollte nicht nur höchste Fertigungsqualität aufweisen, sondern auch richtig gewählt sein. Ihre Nähmaschine gibt Ihnen das Nadelsystem vor. Dann wählen Sie die passendste Spitzenform und die zum Garn optimal passende Stärke.
Viel Erfolg und Spass beim Nähen!